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Autos lösen sich nicht in Luft auf

Zum Artikel in der LKZ vom 10. Mai: „45 Millionen Euro – und die Stadt hat ihren Tunnel“

Der Artikel zeigt im Foto einen Teil dessen, was bei einem Tunnel im Glemstal zerstört wird, aber schon die Grafik und die Zahlen (Entlastung/Belastung) geben die Wirklichkeit nicht wieder: Dem oberflächlichen Leser wird suggeriert, dass die Entlastungswirkung größer ist als die künftige Belastung. Das ist falsch, denn die Autos lösen sich auch in Zukunft nicht in Luft auf.

Überhaupt nicht wird auf Schadstoffe, Lärm und Betriebskosten eingegangen, wie übrigens auch schon bei der Vorstellung im Planungsausschuss. Eine jetzt schon gegebene Überschreitung des Grenzwerts bei Schadstoffen im Bereich des geplanten Kreisverkehrs bei der Clausenmühle wird ignoriert beziehungsweise mit abwimmelnden Aussagen der Verwaltung kommentiert. Gegen den stark zunehmenden Lärm wird nur passiver Lärmschutz angedacht (Lärmschutzfenster), und die Betriebskosten des Tunnels sind angeblich so unklar zu ermitteln, dass die Verwaltung nach eigenen Angaben noch keine Berechnungen anstellen ließ. Es wird weiter so getan, als wenn man sich bemühe, die Clausenmühle zu erhalten. Es kann sich aber jeder ausmalen, wie der Eigentümer mit Blick auf die künftige Verkehrssituation um sein Haus und Grundstück entscheiden dürfte.

Der Kommentar auf derselben Seite schürt die Hoffnung auf finanzielle Unterstützung durch Land und Bund. Dass dies mit der Förderung des überregionalen Verkehrs verbunden ist, liegt auf der Hand, genauso, dass der Schutz vor überregionalem Verkehr im Sinne Leonbergs ist. Beides lässt sich nicht verbinden!

Deshalb sollten alle Gemeinderäte und die Stadtverwaltung an der Linie des Beschlusses vom Juni 2007 festhalten, schleunigst ein schnellstens wirksames Verkehrs-Entlastungskonzept zu entwickeln und zu beschließen. Getan hat sich bisher nur etwas bei der Tunnelplanung. Es führt schon bald (Westanschluss!) in ein Verkehrschaos, wenn nicht schnell wirksame Maßnahmen in einem Gesamtkonzept umgesetzt werden. Die Meinung einzelner Gemeinderatsmitglieder, jetzt schnell die Tunnelplanung voranzutreiben, geht nach dem Motto: Hauptsache, es wird etwas getan, auch wenn es falsch ist.

Werner Reinhold

71229 Leonberg

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