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"Leonberg & Umgebung" v.19.11.2005, "Alles im Westen...."  

Sehr geehrter Herr Einholz,  

der Bericht über die Sitzung des Planungsausschusses behandelt den wesentlichen Teil, der die Bürger der Gartenstadt und übrigen westlichen Stadtteile brennend interessiert, leider nur in drei kargen Sätzen. Dort wurde ja immerhin die sog. "Verkehrskonzeption" der Stadt diskutiert, die nur in einer einzigen Maßnahme besteht, nämlich einem Tunnel unter der Altstadt zum Glemstal, der - wie die Gutachter in der städtischen Vorlage deutlich sagen - die Zerstörung des Wohn-, Erholungs- und Freizeitraums Glemstal zur Folge hat. Wegen der "Unruhe" und der "Bewegung" in der Bevölkerung haben Gemeinderäte immerhin mehr Zeit gefordert, um mit den Bürgern reden zu können. Als eine Verschiebung der Beschlussfassung - von der Stadt sogar großzügiger angesetzt als gefordert - später zur Abstimmung kam, stimmten dieselben Gemeinderäte mit nahezu allen anderen aber dagegen! Bürgernähe bleibt eitles Gerede. Da stellte ein Gemeinderat (FWV) den Antrag, einen mittleren Tunnel zu prüfen. Ein Tunnelmund oberhalb von Polster-Bendel habe den Vorteil, dass der Verkehr von dort über das vorhandene Straßennetz verteilt werden könne und die sonst notwendigen aufwändigen Verkehrsbauten samt Beeinträchtigung des Glemstals entfallen. Für Autoverkehr ist es gleichgültig, ob er reichlich 100m weiter östlich oder westlich ankommt. Ein wichtiger Vorschlag also, und Stadt und Gutachter halten ihn ausdrücklich für prüfungswert. Was geschieht? Zehn Gemeinderäte stimmen dagegen, nur zwei dafür. Keine Prüfung. Die wegen der umfangreichen Folgekosten millionenfach teurere Variante wird gewählt. Geld spielt keine Rolle, das Glemstal muss doch kaputt zu kriegen sein! Ein Entlastungsbogen hinter dem Krankenhaus von der Rutesheimer Nordumfahrung zum Tunnel wird schließlich mit 10 gegen 2 Stimmen beschlossen. Damit haben wir nun die durchgehende Umfahrung von Leonberg hinter der Gartenstadt, die eine Masse Autobahnverkehr auf sich ziehen wird. Das ist keine ehrliche Argumentation. Man spricht von Ziel- und Quellverkehr und plant Umgehungsstraßen. Wenn die Bürgerinnen und Bürger eines ganzen Stadtteils in dieser Weise mit unverständlichen Planungen und Beschlüssen überfahren werden, darf man sich nicht wundern, wenn sie erbitterten Widerstand leisten!

 

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