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Bauarbeiten in der Leonberger Glemsaue - Gebersheimer Straße

 

 

Die Glems wird aus ihrem Betonbett befreit (aus der LKZ vom 28.07.07)
 
Die nächste Großbaustelle: Von Montag an ist die Gebersheimer Straße am Bahndamm komplett gesperrt
 
Leonberg. Am Montag wird die Gebersheimer Straße an der Kreuzung zur Römerstraße bis zum Ferienende voll gesperrt. Die Hauptbauarbeiten zur Offenlegung der Glems beginnen.

Von Thomas K. Slotwinski

Wer dieser Tage die Gebersheimer Straße entlangfährt, hat sie schon gesehen: Bauarbeiter, die mit Baggern und Planierraupen Platz für einen Kreisverkehr schaffen. Von Montag an wird man die Arbeiten zumindest nicht mehr aus dem Auto beobachten können. Dann nämlich wird die Gebersheimer Straße im Bereich Schweizermühle in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Autofahrer, die aus der Römerstraße kommen, können nur noch links in Richtung Ezach abbiegen. Und wer zu Aldi oder zur Baustoffhandlung Greß will, der muss den Umweg über die Rutesheimer Straße in Kauf nehmen.

Trotzdem sind Verwaltungsspitze und Kommunalpolitiker froh, dass dieses schon seit drei Jahren auf der Wunschliste stehende Projekt endlich realisiert wird. Bringt es doch ein reizvolles Ergebnis: Die Glems, die momentan ab dem Stadtbauhof auf 240 Metern unterirdisch verläuft, wird zu einem großen Teil wieder freigelegt. 130 Meter des Baches werden nach Ende der Bauarbeiten wieder an der Erdoberfläche sein.

Für den Oberbürgermeister und die Baubürgermeisterin ein ganz wichtiges Vorhaben: "Der Bereich Schweizermühle wird eine völlig neue Aufenthaltsqualität haben", betonten Bernhard Schuler und Inge Horn bei einem Baustellenrundgang. Die Ufer der wieder befreiten Glems werden naturnah gestaltet. Ein schöner Platz mit Bänken soll zum Verweilen einladen. Dieser ökologische Aspekt ist es auch, der das insgesamt 1,9 Millionen Euro teure Gesamtprojekt besonders förderungswürdig macht. 240 000 Euro gibt es von der Wasserwirtschaft, da die Wasserqualität steigen wird. Die Stiftung Naturschutz ist mit 100 000 Euro dabei. Und 150 000 Euro kommen aus originären Straßenbaumitteln.

Zweimal hatte das Vorhaben bisher auf Grund der kritischen Haushaltslage verschoben werden müssen, erläuterte der Finanzbürgermeister Helmut Noë (CDU). Jetzt ist die Finanzsituation entspannter. Der Handlungsdruck war ohnehin gewachsen, da das mehr als 30 Jahre alte Betonbett der Glems marode geworden ist. Für das Optimum, die völlige Offenlegung der Glems, ist freilich kein Geld vorhanden. Dafür müsste der Bahndamm neu durchstochen werden. Eine ganz schwierige Operation, sagt Tiefbauamtsleiter Roger Roth, befinden sich doch genau in diesem Bereich mehrere Weichen. Und für die Zusatzkosten von rund 2,5 Millionen Euro ist auf absehbare Zeit kein Geld da.

Roth und der beauftragte Planer Alfred Diehm bitten um Verständnis, dass die Straße komplett dichtgemacht wird: Eine halbseitige Freigabe würde die Bauzeit verdoppeln. Doch bis zum November soll alles fertig sein: die befreite Glems, ein neuer Kreisverkehr und ein schöner Weg für Radler und Fußgänger, weit weg von der Straße.
 

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